Plötzlich Diabetes
Kürzlich fand in Zusammenarbeit mit dem Turnverein Pfeffenhausen eine Informationsveranstaltung zum Thema Diabetes statt. Ziel dieser Veranstaltung war es, die neuesten Erkenntnisse über die Zuckerkrankheit dem Publikum näher zu bringen. Zum anderen sollte in diesem Zuge auch die Gründung einer Selbsthilfegruppe „Diabetes“ eingeleitet werden.
Als Referentin konnte Frau Dr. Sternfeld, Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologin und Diabetologin DDG, gewonnen werden. Sie leitet in Landshut eine Schwerpunktpraxis für Diabetes (Praxis für Innere Medizin Landshut). Für Ernährungsfragen stand ihr Frau Aufleger, Diätassistentin und Diabetesberaterin DDG, zur Seite. Der Vereinsvorsitzende Rudolph Sperger konnte neben der Referentin und dem Initiator der Veranstaltung, Herrn Selbeck, auch zahlreiche Zuhörer begrüßen. Er betonte, dass der Turnverein auf das Wohlbefinden der Menschen ausgerichtet ist und dies durch seine Sportangebote allen Altersstufen näherbringen will. Es ist bewiesen, dass Sporttreibende sich wohler fühlen und dass durch Bewegung auch mache körperliche Einschränkung gemildert werden kann.
Frau Dr. Sternfeld erklärte zu Beginn des Vortrages die Unterschiede zwischen Diabetes Typ 1 (hier ist durch die Zerstörung der insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse kein Insulin im Körper vorhanden) und Diabetes Typ 2 (hier wirkt das vorhandene Insulin zu wenig). Dabei ist der Typ-2-Diabetes weitaus häufiger als der Typ-1-Diabetes.
Das Problem bei der Zuckerkrankheit ist ein erhöhter Zuckerspiegel im Blut, der wiederum ein erhöhtes Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt. So sind zum Beispiel pro Jahr ca. 27.000 Herzinfarkte und 44.000 Schlaganfälle darauf zurück zu führen. In Deutschland ist jeder 10. über 18 Jahren und jeder 5. über 70 Jahren an Diabetes erkrankt, weltweit sind es etwa 400 Millionen Personen. Studien belegen, dass ein höheres Körpergewicht und mangelnde Bewegung das Risiko für den Diabetes mellitus Typ 2 erhöhen. Durch eine Umstellung der Lebensweise kann das Risiko, einen Diabetes zu entwickeln, deutlich gesenkt werden, auch bei bereits bestehendem Diabetes kann man die Erkrankung positiv beeinflussen.
Für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 gilt es auf alle Fälle, das fehlende Insulin zum Abbau des Blutzuckers zuzuführen. Dabei sind mehrere Injektionen pro Tag notwendig. Hier hat die Forschung schon große Fortschritte erzielt, auf dem Markt gibt es sogenannte Insulinpumpen, die Insulin kontinuierlich zuführen.
Auch auf dem Gebiet der Zuckermessung, die zur Berechnung der notwendigen Insulindosis notwendig ist, gibt es Fortschritte. Mit speziellen Messgeräten und Sensoren kann der Zucker im Unterhautfettgewebe kontinuierlich gemessen werden, so dass das regelmäßige Fingerpieksen zur Blutzuckermessung reduziert werden kann. In ersten Studien wird eine „künstliche Bauchspeicheldrüse“ getestet; dabei wird kontinuierlich der Zucker im Gewebe gemessen und mit einer Insulinpumpe genau die notwendige Menge Insulin verabreicht. Für Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 kann dies den Umgang mit der Erkrankung deutlich vereinfachen.
An den informativen und aufschlussreichen Vortrag schloss sich ein rege Diskussion an, bei der auch die Bildung einer Selbsthilfegruppe zum regelmäßigen Erfahrungsaustausch im Vordergrund stand. Herr Selbeck erläuterte sein Vorhaben und bat alle Interessenten, sich bei Ihm zu melden. Dies ist möglich unter der Telefonnummer 0176/56703796 oder über die Emailadresse
Zum Ende der Veranstaltung dankte Herr Selbeck Frau Dr. Sternfeld und Frau Aufleger für ihr Kommen und überreichte jeweils einen Blumenstrauß.